Auswilderungsgärten gesucht

Igelfreunde, aufgepasst: Auswilderungsgärten gesucht!

Es kommt immer wieder vor, dass ein in meiner Station oder in meinem Igelpflegerinnen-Netzwerk gesund gepflegter Igel zum Auswildern nicht wieder an den Fundort zurück kann.

Solche Igel müssen vermittelt werden. Deshalb suche ich tierliebe, verantwortungsvolle Menschen, die die Igel gern haben und einen Garten besitzen, in dem ein oder zwei Igel artgerecht ausgewildert werden können.

Artgerecht bedeutet für einen Garten mit Igeln: 

  • Es muss für mindestens 14 Tage nach Auswilderung eine Igelfutterstelle und von Mitte März bis Ende November eine saubere Wasserstelle eingerichtet werden.
  • Der Garten muss für Igel leicht zugänglich und zu verlassen sein : Jägerzäune, Zäune mit Zwischenraum zum Boden, genügend große Löcher in Maschendrahtzäunen etc. sind Grundvoraussetzung.
  • Der Garten, die Nachbargärten und möglichst auch die Umgebung im Umkreis von 2 km sollten nach den Richtlinien gestaltet und gepflegt werden, die Sie unter dem Beitrag: https://www.igelberatung-hannover-sued.de/allgemeine-informationen/igelfreundschaft-im-garten/   auf meiner Webseite beschrieben finden. 

Die Lage eines Gartens mit Igeln:

  • Der Garten sollte nicht an Straßen liegen, die nachts mit mehr als Anliegerverkehr befahren sind. Durchgangsstraßen und Bahnlinien sollten mindestens 2 km entfernt sein.
  • Eine Lage direkt am oder im Wald eignet sich eher nicht: Der Igel ist kein Waldtier, sondern sein ursprünglicher Lebensraum sind offene Wiesenlandschaften bzw. heutzutage abwechslungsreich begrünte dezentrale Wohnsiedlungen.
  • Direkte Nachbarschaft zu intensiv bewirtschafteten landschaftlichen Nutzflächen oder zweimal im Jahr gemähten Wiesen ist ebenfalls ungünstig, da die Igel dann gleich mit gemäht werden.
  • Gebiete mit Marder, Dachs, Fuchs, Waschbär oder Uhu als gelegentlichem Besuch sind für Igel ein „No-go”.

Sonderfall: abgeschlossener Garten/Freigehege für Rekonvaleszenten oder Invaliden

  • Igel mit amputiertem Hinterbein, Igel mit Lücken im Stachelkleid und Ähnlichem brauchen ein großes, ausbruchssicheres Freigehege oder einen hermetisch abgeschlossenen Garten, um während eines längeren Gesundungsprozesses naturnah zu Kräften zu kommen.
  • Blinde oder zahnlose Igel können nicht mehr ausgewildert werden und brauchen dauerhaft ein großes Freigehege oder einen hermetisch abgeschlossenen Garten für ihren Lebensabend.
  • Bezüglich des Baus eines Freigeheges setzen Sie sich bitte mit mir in Verbindung. Es müssen mindestens 15 qm zur Verfügung stehen, besser 30 qm. Igel sind Ausbruchskünstler. Beim Bau eines Igel-Freigeheges muss man mit Know-how vorgehen und mit einem nicht unerheblichen Aufwand rechnen.
  • Besonders Atriumgärten oder ringsherum mindestens 50 cm hoch lückenlos ummauerte Gärten sind für invalide Igel ideal!
  • Selbstverständlich muss sichergestellt sein, dass ein solcherart eingesperrter Igel täglich mit Futter und Wasser versorgt wird – auch während des Urlaubs der Gartenbesitzer -, dass er ab und zu hochgenommen, angesehen und gewogen wird und dass ihm für den Tagesschlaf und für den Winterschlaf geeignete Unterschlüpfe eingerichtet werden. 
  • Ständiger Lärm z. B. durch spielende Kinder oder Störungen z. B. durch zum Haushalt gehörige Hunde mit Igel-Jagdinstinkt sind ungünstig.

Kontaktieren Sie mich über: 

Email: info@igelberatung-hannover.de

Gerne können Sie Fotos Ihres Gartens schicken!