Freigehege für Rekonvaleszenten

Ein Igelfreigehege für eine vorübergehende Unterbringung sollte mindestens 6 qm groß sein. Es muss ein Schlafhaus integriert sein und eine Abdeckung der gesamten Oberseite (z. B. aus Kaninchendraht) gegen eindringende Fressfeinde haben. Der untere Bereich der Seitenwände darf nicht aus Maschendraht bestehen, da das die Igel zum Klettern animiert. (Sie verletzen sich sehr häufig beim Klettern die Zehen oder Nasen oder stürzen ungünstig ab.) Man muss die Seitenwände mit Holzbohlen oder Acrylmatten verkleiden. Gegen Durchbuddeln muss ein Freigehege durch mindestens 20 cm tiefes Eingraben des Zaunes ins Erdreich und das Verlegen einer Steinreihe außen ums Gehege herum gesichert sein. Den Boden des Geheges kann man statt Rasenbewuchs, den man vergleichsweise schlecht reinigen kann von den Hinterlassenschaften des Igels, mit Pinienrindenmulch bestreuen. Ein paar Stauden und Sträucher vermitteln einen naturnahen Eindruck. Wirkliche Naturnähe ist aber nicht herstellbar, sondern man muss den Igel täglich füttern und das Gehege täglich säubern.
Wenn der Igel den Winterschlaf im Freigehege verbringen soll, muss das Schlafhaus entsprechend warm mit natürlichen Materialien ausgestattet sein, absolut regendicht, aber dennoch atmungsaktiv sein.
Im Sommer ist unbedingt ein Sonnenschutz zu installieren.

Eine dauerhafte Unterbringung eines gar nicht mehr auswilderungsfähigen Igels ist  nur mit Sondererlaubnis gestattet. Man sollte dafür in der zuständigen Behörde eine offizielle Erlaubnis einholen, damit man nicht Gefahr läuft, dass man einen Straftatbestand erfüllt.

Wenn Sie ein Freigehege z. B. für den Winterschlaf eines zu spät herangewachsenen Jungigels oder für die Rekonvaleszenz eines in Genesung befindlichen Igels bauen möchten, setzen Sie sich gerne mit mir in Verbindung. Bitte seien Sie sich im Klaren darüber, dass ein funktionierendes, verantwortungsvolles Freigehege mehrere hundert Euro kostet, selbst wenn man einen Fertigbausatz verwendet, wie sie für Kaninchen oder Hühner angeboten werden – z.B. https://www.tiierisch.de/produkt/kerbl-freilaufgehege-xxl-aus-holz-mit-dach-und-ausbruchsperre . Hier müssen Gittereingraben und -verkleidung sowie die Steinreihe-Verlegung selbst geleistet werden; das Schlafhaus ist zu groß, das Gehege eigentlich zu klein, außer für den Winterschlaf.

Hier sehen Sie ein vorbildlich gebautes Freigehege:

Freigehege: Eckhardt Pansegrau, Fotos: Andrea Kaestner

Freigehege, Unterteilungen nur während des Winterschlafs. Entwurf: Eckhardt Pansegrau, Foto: Andrea Kaestner

Freigehege: Eckhardt Pansegrau, Fotos: Andrea Kaestner

Freigehege: Eckhardt Pansegrau, Fotos: Andrea Kaestner